Das Gefühl, betrogen worden zu sein

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Gerade geistert der Clip der Modemarke Wren mit den schicken Küssern durchs Netz, kurz nachdem Supergeil, den ich weiter unten verlinkt habe, für Furore gesorgt hat. Auf Facebook zeigen sich Menschen geradezu angekotzt von der Erkenntnis, wie so genannte „virale“ Clips von der Industrie gepusht werden. Blogger werden bezahlt, um über die Clips zu schreiben etc.
Ein interessantes Phänomen, auf das man achten sollte. Zu viel vorgegaukelte Authentizität scheint User zu ärgern. Besonders wenn so direkt Emotionen angesprochen werden wie in „First Kiss“. Eventuell sollten Marken wieder dazu übergehen, sich als Absender deutlicher zu machen, anstatt den Usern Content „unterzujubeln“. Wäre wert, darüber nachzudenken. Schließlich wollen Clips, dass man sie mag. Hinterher zu merken, dass sie von einer Marke stammen kann ein Gefühl hinterlassen, wie von einem Liebhaber betrogen worden zu sein.

Eventuell befinden wir uns in Phase II des viralen Marketings.

Interessant an dem Clip ist auch die Mischung aus werberischer Ästhetik und sozialem Experiment und die geradezu vorhersehbare Integration homosexueller Paare. Eventuell ein neuer Standard.

Veröffentlicht von chio

Freie Werbetexterin aus Berlin.

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