Meine Antwort auf Pitch-Anfragen, heute mal wieder verschickt

Hallo Herr XY,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Ich weiß natürlich, dass Agenturen um Aufträge pitchen, empfinde diese Herangehensweise aber als nicht nachhaltig, dies in besonderem Maße, wenn der „Gewinn“ für die Teilnehmer nicht klar definiert ist und wie ich es verstehe in einem weiteren „Freelance Job“ besteht, der jeden Tag wieder einseitig beendet werden kann. Agenturen pitchen hingegen meist für ein Kommunikationsbudget, das zumindest ein, manchmal sogar 10 Jahre die Existenz sichert. Falls ich da etwas mißverstanden habe, freue ich mich über Ihre Korrektur.

Wenn Unternehmen mit mir zusammenarbeiten möchten, dann auf der Basis meiner Referenzen und des bisher Erreichten. Ich habe mehrere Jahre für die erfolgreichsten (Auto-) Marken Deutschlands auch im Bereich Eventkommunikation Broschüren, Newsletter, Webseitentexte etc.pp. erstellt, bin seit 1998 in Berlin als Freelancer Text erfolgreich, arbeite für mehrere renommierte Berliner Werbeagenturen und Unternehmen und habe deshalb reichlich zu tun.

Solche Pitch-Anfragen erreichen in erster Linie die brotlosen Künstler, die eventuell dann mal eine Glanzleistung hinbekommen, aber auf der langen Distanz häufig nicht genügen.

Kostenlos texte ich sehr gerne für meine kleine Band Zuckerklub und für die eine oder andere Berliner Lesebühne. Werbetexten ist allerdings mein Brotberuf. Und auf meinem Brot wünsche ich Schinken, Käse und Tomate. Von Pitch-Teilnahmen wird kein Texter satt und dafür vernachlässige ich auch keine zahlenden Kunden.

360°-Kommunikation, das bedeutet häufig eine Menge Korrekturschleifen und die Arbeit am Detail, die Sprache des Kunden und vor allem seiner Zielgruppe zu treffen, mit dem Projektmanager ein Team zu bilden und sich immer wieder dazu zu motivieren, das Besondere zu erreichen, den Leser nicht zu langweilen und ordentlich Glanz in die Heads zu bekommen.

Das Risiko für Agenturen bei der Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Freelancer ist derart minimal, dass man sich schon fragt, warum die 500,00 Euro für einen Tagessatz nicht investiert werden können und statt dessen der Pitch-Aufwand betrieben wird und damit ein Prozess in Gang gesetzt wird, der wie allgemein bekannt die Werbebranche schädigt.

Kein Bäcker backt erstmal ein Brötchen, lässt es den Kunden verspeisen und hofft danach, der Kunde hätte noch Hunger und würde dann gnädigerweise bei ihm einkaufen. Das Handwerk hat eben noch Rückgrat.

Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Glück bei Ihrer Suche nach einem Texter.

Allerdings: Wer auf DSDS setzt, bekommt erfahrungsgemäß höchstens ein One Hit Wonder.

Viele Grüße,

Chio Schuhmacher

Veröffentlicht von chio

Freie Werbetexterin aus Berlin.

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