Seit einigen Jahren nimmt meine Arbeit bei der Contenterstellung für medizinisch-pharmazeutische Produkte einen immer größeren Platz ein. Im Laufe meiner Berufstätigkeit hat sich also eine Verschiebung eingestellt. Von der ideenreichen Texterin von Claims und Postings für FMCG zum eher naturwissenschaftlich ausgerichteten Contentwriter. Besonders interessant daran ist, sich in immer wieder neue naturwissenschaftliche Themen einzuarbeiten. Von den komplexen Abläufen des Immunsystems zum Säure-Basen-Haushalt, von der von Vitamin D Synthese bis zur Substitution von Folsäure während der Schwangerschaft bis hin zur Funktion verschiedener Organe des Körpers. Die zu beschreibenden Themen sind so vielseitig wie die Agenturen und Marken, die sie beauftragen. Interessant an dieser Aufgabe ist es, komplexe Vorgänge zu analysieren und sie danach so aufzubereiten, dass sie für die Zielgruppen leicht verständlich und unterhaltsam zu lesen sind. Sehr erfreulich ist, dass inzwischen nicht mehr nur meine Kreativität, sondern auch mein Interesse an wissenschaftlichen Themen und den neuesten medizinischen Erkenntnissen von meinen Auftraggebern geschätzt wird. Meist bekomme ich noch ein ganzes Paket an Keywords mit auf den Weg, die ich in die Artikel einarbeiten kann. Was natürlich nicht auf Kosten der Lesbarkeit gehen sollte. Das Komplizierte an der Angelegenheit sind die vielfältigen Vorgaben, die die Politik bei der Werbung für Medizinprodukte macht. Diese Bestimmungen haben natürlich ihre Berechtigung, sind aber für Texter häufig eine der härtesten Nüsse, die es sprachlich zu knacken gilt. Die European Safety Authority oder auch EFSA könnte sich bei ihren Health-Claims wirklich mehr Mühe geben. Vielleicht sollte sie mal eine Texterin fragen, bevor die nächste Health-Claim-Verordnung in Kraft tritt?

Veröffentlicht von chio

Freie Werbetexterin aus Berlin.